SPÖ schlägt Kompromiss für Leondinger Kindergarten vor
(Bild Volker Weihbold, OÖN); Der evangelische Kindergarten bleibt erhalten, die Diakonie wird dafür sorgen, dass asylwerbende Familien im Garten der evangelischen Pfarre in Leonding Zentrum untergebracht werden. Dieser Antrag der SPÖ Leonding wurde vor kurzem im Gemeinderat mit Grünen und Neos beschlossen.
Vorschlag greift Bedenken der LeondingerInnen auf
Der SPÖ Leonding ist die moralische Verantwortung, Menschen zu helfen, die auf der Flucht vor Krieg und Terror sind, ein genauso großes Anliegen, wie das gute Miteinander in unserer Stadt abzusichern. Deshalb hat die SPÖ Leonding im letzten Gemeinderat einen Antrag eingebracht, der sich für die Unterbringung von AsylwerberInnen im Stadtzentrum ausspricht. Doch nicht, ohne auch die Bedenken und Befürchtungen der Bevölkerung aufzugreifen und eine Lösung zur Beseitigung dieser Ängste vorzuschlagen.
Klare Bedingungen formuliert
Die SPÖ Leonding hat daher klare Bedingungen an das von der Diakonie und der evangelischen Pfarre betriebene Projekt formuliert, die für eine Umsetzung des Projektes Voraussetzung sind:
- Erhalt des Kindergartens: Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur (Kindergarten grenzt direkt an das geplante Projekt an), muss die Diakonie garantieren, dass ausschließlich Familien an diesem Standort untergebracht werden.
- Keine Massenquartiere: Es geht nicht darum, vorhandene Flächen bis auf den letzten Quadratmeter auszunutzen, sondern ein Projekt zu entwickeln, das einerseits eine gute Unterbringung der Menschen gewährleistet und andererseits den bisherigen, qualitätsvollen Betrieb des Kindergartens ermöglicht.
- Informationspflicht gegenüber AnrainerInnen: Die Projektbetreiber werden künftig in Abstimmung mit der Stadt Leonding AnrainerInnen, Eltern etc. gemeinsam und offensiv über den Fortgang des Projektes informieren, sodass Unklarheiten oder Irritationen möglichst gar nicht erst aufkommen können.
Fast drei Mal so viele Kinder auf der Flucht als vor 1/2 Jahr
Bedenken, dass diese Bedingungen nicht eingehalten werden könnten – vor allem, was die Garantie zur Unterbringung von Familien betrifft, entkräften sich derzeit von selbst: Erst am 2. Februar gab das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen in Genf bekannt: Die Grenze von Griechenland nach Mazedonien überqueren aktuell zu fast 60 Prozent Frauen und Kinder. Im Vergleich zur Situation vor einem halben Jahr hat sich der Anteil der Kinder unter den Flüchtlingen verdreifacht. Auch die OÖN berichteten darüber.