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Warum ist das Öffi-Jahresticket bei uns teurer als in Linz?

2. Juni 2021

Warum ist das Öffi-Jahresticket bei uns teurer als in Linz?

Diese Frage wird sehr oft an uns herangetragen und wie fast immer ist die Antwort nicht ganz so einfach. Dennoch möchten wir versuchen die grundlegende Problematik zu erklären.

Zuerst sollte man wissen, dass Leonding ca. 2,5 Mio EUR pro Jahr ausgibt, damit überhaupt Öffis in Leonding fahren. Das ist bei einem Gesamtbudget der Stadt von ca. 80 Mio EUR ein nicht geringer Anteil. Dies ist aber rein der Betrag, damit es in Leonding überhaupt Bus & Bim-Verkehr gibt!

Such den Unterschied: Wien, Innsbruck, Salzburg, Linz, etc…, Leonding?

Leonding hat keinen eigenen Verkehrsbetrieb sondern kauft diese Leistungen bei den Linz-Linien zu. Das ist auch vernünftig, weil nur dadurch die perfekten Anschlussmöglichkeiten und Eingliederung in das Linzer Öffi-Netz gewährleistet sind.

Natürlich rechnet aber der Linienbetreiber seine Leistungen mit Leonding ab, dh jede weitere Vergünstigung, Dienstleistung, etc… wird Leonding zusätzlich in Rechnung gestellt

Landeshauptstädte mit eigenem Verkehrsbetrieb tun sich hier wesentlich leichter, da der Abgang innerhalb der Stadtbetriebe, der Stadt selbst und durch Einnahmen der Parkraumbewirtschaftung kompensiert wird.

Das Jahresticket der Linz Linien kostet zu Vollkosten EUR 510,34. Aufgrund oben genannter Quersubventionierungen kann Linz das Ticket um EUR 285,- an den Linzer Endkunden anbieten, Kunden mit Wohnsitz außerhalb Linz zahlen EUR 474,-

Wenn Leonding das Individualticket um das selbe Preisniveau anbietet, kostet das unsere Stadt pro Ticket EUR 189,-. Das wäre eine zusätzliche Belastung des Budgets von jährlich ca. 0,5 Mio EUR. Eine Menge Geld, das wir lieber in den Ausbau / Verdichtung / Qualität des ÖPNV investieren wollen.

Würden durch den geringeren Preis mehr Personen die Öffis nutzen?

Ja – aber nur im kleinen einstelligen Prozentbereich. Neben dem günstigen Preis ist viel wichtiger die Qualität des ÖPNV zu erhöhen und vor allem eine restriktive Reduzierung der KfZ-Stellplätze und Einführung einer Parkraumbewirtschaftung einzuführen.

Aufgrund der lockeren Siedlungsstruktur in Leonding ist eine solche Parkraumbewirtschaftung nicht kostendeckend umsetzbar, von einem Gewinn, um den öffentlichen Verkehr quer zu finanzieren gar nicht zu reden.

Deshalb wäre der Lenkungseffekt – mehr Leondinger nutzen den ÖPNV – ein sehr geringer, für die Stadt aber sehr kostenintensiv.

Nähere Infos hierzu noch unter diesem Link: https://civity.de/…/das-beste-angebot-ist-nicht-der-preis/

Nebenbei bemerkt erhalten Leondinger Senioren, Aktivpass-Inhaber und Studenten bereits vergünstigte Tickets, eine treffsichere soziale Förderung erscheint uns besser als mit der Gießkanne einfach Geld auszuschütten.

Spannend wird die Einführung des 1-2-3 Tickets und welche Lenkungseffekte damit erzielt werden. Mit diesem Tarifmodell kostet das Jahresticket für ganz OÖ nur mehr EUR 365,-. Wir sind gespannt, wann dies tatsächlich umgesetzt und wie die Kostenverteilung zwischen Bund – Länder – Verkehrsbetriebe gestaltet wird.

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