Westbahndurchbruch: Was lange währt, wird endlich gut
Seit Beginn der 2000er-Jahre hat BGM a.D. Walter Brunner für eine Einhausung der Westbahnstrecke im Bereich Leonding gekämpft. Nun konnte eine Einigung mit Land, Bund und ÖBB erzielt werden. „Ohne den Einsatz und die Hartnäckigkeit meines Vorgängers, wären wir schon lange nicht mehr im Gespräch gewesen mit den Verantwortlichen. Dass wir nun eine Einhausung bekommen, ist also im Wesentlichen ihm zu verdanken“, so BGMin Sabine Naderer-Jelinek.
Der 4. April 2023 ist ein historischer Tag für Leonding, denn der Gemeinderat gibt grünes Licht für eine Einhausung der ÖBB-Westbahnstrecke. Zusätzlich sollen der Bahnhof Leonding und seine unmittelbare Umgebung baulich aufgewertet werden. Der jahrzehntelange Kampf der SPÖ Leonding – allen voran von Altbürgermeister Brunner – hat somit nun endlich Früchte getragen.
Die Kosten für das Projekt werden zwischen Bund, dem Land OÖ und der Stadtgemeinde Leonding aufgeteilt. Nach zahlreichen Gesprächen auf unterschiedlichsten Ebenen, Resolutionen, Planungen verschiedenster Varianten, Machbarkeitsstudien, Runden Tischen, Präsentationen, Pressekonferenzen, Maßnahmen der Bürgerinitiative „Impulse Schiene Leonding“, wird die Einhausung nun tatsächlich kommen.
„Für die künftige Entwicklung unserer Stadt ist die Einhausung enorm wichtig, weshalb wir natürlich auch unseren Beitrag dazu leisten und es freut mich, dass der gesamte Gemeinderat hinter dieser Einigung steht. Alleine könnten wir das Projekt dennoch nicht stemmen. Ich bedanke mich daher beim Land OÖ, allen voran bei Landeshauptmann Thomas Stelzer, der sein Versprechen gehalten hat und die Stadt finanziell unterstützt. Auch Landesrat Günther Steinkellner sei an dieser Stelle gedankt. Dank gilt außerdem BGM a.D Walter Brunner, der das Projekt jahrelang vorangetrieben hat und die Lösung auch als Sprecher der Bürgerinitiative unterstützt. Schließlich danke ich Bundesministerin Leonore Gewessler dafür, dass sie trotz anfänglichen Fragen offen war für Gespräche und nun mit der Zusage von mehr als einem Drittel der Projektsumme dazu beiträgt, dass das Projekt doch noch umgesetzt werden kann“, freut sich Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek über ein „historisches Ergebnis für Leonding“.
„Ich habe immer gesagt, ich kämpfe um jeden Meter und genau das habe ich getan. Zudem habe ich versucht, noch Verbesserungen gegenüber dem bereits genehmigten UVP-Projekt zu erreichen, was aus meiner Sicht gelungen ist“, so BGMin Sabine Naderer-Jelinek.
Das Projekt im Detail
• Für die projektierte Einhausung ist eine Länge von insgesamt 360 Metern geplant. Die ersten 250 Meter davon sollen aufgeschüttet bzw. begrünt werden. Die definitive Länge wird nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Baupreisentwicklungen erst nach der Ausschreibung feststehen, wird aber jedenfalls 300 Meter betragen. Die Einhausung soll ab dem Kreisverkehr Paschinger Straße Richtung Linz ausgeführt werden.
• Die ÖBB haben bereits zugesichert, das Projekt so auszuführen, dass eine Verlängerung der Einhausung zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist. Zusätzlich wird die Strecke im Zentrum Leondings, die nicht eingehaust wird, mit verbessertem Lärmschutz ausgestattet.
• Die ursprünglichen Planungen der ÖBB wurden zusätzlich aufgewertet:
- Mit einer Brücke im Bahnhofsbereich für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen,
- einer Geh-/Radweg-Unterführung im Bereich Florianiweg-Steinkellnerstraße
- einem überdachten Weg von der OÖVV-Busbucht bis zum Bahnhofsvorplatz sowie
- einer generellen Aufwertung des Bahnhofes, etwa durch das zur Verfügung stellen von Flächen für die Errichtung eines Mobilitätsknotenpunktes (zB Car-Sharing, Taxistandplatz, Kiss & Ride Zone).
- Auch die Möglichkeit zum Einkauf von Snacks und Getränken soll künftig am Bahnhof Leonding gegeben sein.
Kosten und Abwicklung
Insgesamt werden für das Projekt rund 108 Millionen Euro investiert. 38 Millionen Euro stellt der Bund für das Projekt zur Verfügung, das Land OÖ und die Stadt Leonding tragen jeweils 35 Millionen Euro. Für die strategische Planung des Projektes wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Zuletzt wurde ein Planungsübereinkommen für die Detailplanungen zur Realisierung der oben angeführten Punkte unterzeichnet. Im April 2024 nehmen die ExpertInnen nun die konkreten Planungen in Angriff.
„Walter Brunner hat damals schon in seiner Funktion als Planungsstadtrat erkannt, dass der 4-spurige Ausbau der Westbahn für Leonding eine Chance oder aber ein Problem darstellen kann. Deshalb hat er mit viel persönlichem Einsatz für eine Lösung gekämpft und niemals ein Nein akzeptiert. Dafür danke ich ihm auch als seine Nachfolgerin“, so Naderer-Jelinek.
Wie viel Einsatz so ein Projekt bedeutet, macht ansatzweise eine Zusammenstellung der Stadt Leonding über das Projekt klar: Wichtige Meilensteine – Stadt Leonding Der Dank der Leondingerinnen und Leondinger sowie der SPÖ ist ihm dafür jedenfalls sicher.